Am 23. Juni 2015 unternahmen die beiden Abschlussklassen 10M1 und 10M3 eine Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager NATZWEILER-STRUTHOF. Begleitet wurden sie von ihren Geschichtslehrerinnen Frau Heckmann und Frau Montenarh. Herr Brück, der ein Spezialist für die Geschichte des KL Struthof ist, begleitete die Gruppe.

Unsere Fahrt begann morgens um 8 Uhr und nach einer 3-stündigen Fahrt erreichten wir das Konzentrationslager. Unsere erste Station war der „ehemalige Erschießungsplatz“. Hier erhielten wir durch Herrn Brück einen ersten Einblick in die schreckliche und blutige Geschichte dieses Ortes. Ein Memorial erinnert hier an die Gestapo-Häftlinge.

Danach erfolgte ein Rundgang durch das eigentliche Lager.

Im Mai 1941 wurden die ersten Häftlinge für das Lager am Bahnhof Rothau „angeliefert“. Die 8 km zum eigentlichen Lager mussten sie mit ihrem Gepäck zu Fuß auf der „Rue des Deportés“ zurücklegen.

Wir erfuhren, dass dieses Lager kein Vernichtungslager war, wie etwa Auschwitz, sondern ein Arbeitslager. Die Häftlinge mussten Schwerstarbeit im nahegelegenen Steinbruch verrichten. Etwa 50 % der Insassen starben an körperlicher Erschöpfung.

Auf dem Weg durch das Lager erzählte uns Herr Brück immer wieder schockierende Geschichten, die er zum großen Teil von ehemaligen Lagerhäftlingen nach dem Krieg erzählt bekommen hatte. Das unvorstellbare Leid, die Grausamkeit und Unmenschlichkeit, die in dem Lager herrschten, schockierten uns und machten uns sprachlos.

Am Ende des Rundgangs konnten wir das Krematorium und den Sezierraum des Arbeitslagers besichtigen. Die Informationen von Herrn Brück ließen uns erahnen, welchem Terror der Nazis die Menschen hier ausgeliefert waren. Wir Schüler schauten uns immer wieder mit erschrockenen Gesichtern an und fragten uns, wie Menschen zu solch schrecklichen Taten wie Menschenversuchen, Folterungen, Erschießungen und Demütigungen fähig sein können.

Trotz dieser erschütternden Eindrücke war es für uns ein sehr informativer und spannender Tag im Arbeitslager Struthof.

Text: Marco Graul, Johannes Lauer und Kira Rebmann

Bilder: Kira Rebmann