Um 22:30 Uhr trafen wir uns auf dem Parkplatz der GSS Blieskastel, wo unser Reisebus schon bereit stand. Mit der Durchführung der Fahrt hatte der Schülerfahrtendienst das Busunternehmen Sotram beauftragt. Die Koffer und Taschen waren schnell eingeladen und winkend verabschiedeten sich die Schüler/innen gegen 23:00 Uhr von ihren Eltern. Die Fahrt konnte beginnen. Bei Sélestat wechselte der Busfahrer; Herr André Boulanger übernahm das Steuer des Busses und war uns in den nachfolgenden Tagen ein ruhiger und zuverlässiger Reisepartner. Weiter gings Richtung Schweizer Grenze in die Alpen und nach einem Halt nahe San Bernadino im Regen Richtung italienische Grenze bei Chiasso. Das musikalische Rahmenprogramm reichte von recht laut bis Ballermann, doch nach einer Weile schliefen die meisten und die Gehörgänge der Begleitpersonen und so mancher Schüler/innen konnten sich wieder regenieren. Und oh Wunder: Bei Milano erlebten wir einen schönen Sonneaufgang ohne Regen.
Weiter gings Richtung Parma und dann quer durch den nördlichen Apennin Richtung La Spezia. Eine wunderschöne Landschaft mit bewaldeten Hügeln und schroffen Bergen und naturnahen Flüssen. Nach La Spezia sahen wir bei Marina Carrara mit Ahs und Ohs zum ersten Mal das Mittelmeer, ehe es dann weiter ging Richtung Massa und schließlich Forte dei Marmi, die apuanischen Alpen mit den weltberühmten Marmorsteinbrüchen von Carrara im Hintergrund.
Als wir dann um 12 Uhr am Hotel ankamen erfuhren wir, dass wir erst um 14 Uhr unsere Zimmer beziehen konnten. Also ging es auf einem kleinen Fußmarsch durch Stadtzentrum zur kleinen Parkanlage mit Brunnen am Pier, wo sich einige zusammen mit Frau Berkenkamp ausruhten, der Rest ging mit Herrn Weyrauch und Herrn Persch ganz nach vorne auf den Pier. Hier konnten wir zum ersten Mal die Füße auf den Sand stellen und ins Wasser stecken. Wir beobachteten Fische und Quallen, Angler und Wasserspringer - am Pier gibt es eine Sprungplattform - und genossen die Seeluft. In der Ferne entdeckten wir in eine große elegante Motoryacht.
Nach diesem schönen Erlebnis ging es zurück zum Hotel, wo wir die Zimmer beziehen konnten. Die Zimmer waren sehr schön, wenn auch etwas eng, da Betten behelfsmäßig eingestellt worden waren und es normalerweise 2-3er Zimmer sind und keine 4-5er Zimmer. Jedoch war alles sauber und die Zimmer gemütlich eingerichtet. Eine Gruppe hatte ihr Zimmer sogar in einer Art kleinem Ferienhaus mit Empore. Nach diesen Anstrengungen gingen wir alle zum Strand, zu Fuß, da André Ruhezeit halten musste - und waren den Betreibern der bagni ein Dorn im Auge. Ihre mißtrauischen Blicke begleiteten unsere kleine Prozession aus Blieskastel, die am Meeresrand entlang zum Pier pilgerte. Denn dort war links und rechts ein Fleckchen Sand, wo wir unsere Handtücher hinlegen konnten anstatt 25 Euro für einen Schirm mit zwei Liegen auszugeben. Blitzschnell waren die meisten im warmen Salzwasser des Mittelmeers, ausgelassen wurde geplantscht, gespielt und geschwommen. Einige Schüler/innen schwammen oder liefen zu Fuß zur Sprungplattform des Piers und hatten dort einen Heidenspaß, aus ca. 2m Höhe unter der Aufsicht von Herrn Weyrauch ins Wasser zu plumpsen. Von eleganten Saltos bis zu spritzenden Bomben war alles geboten. Anschließend stellten die Schüler/innen eindrucksvoll unter Beweis, dass Wasservolleyball, Baggern und Pritschen bis jetzt noch nicht schwerpunktmäßig unterrichtet worden war - eine Mordsgaudi zwar, aber stilistisch bis auf wenige Ausnahmen eine mittlere Katastophe.
Nach diesem schönen Spätnachmittag spazierten wir ins Hotel zum Abendessen. Anschließend ging es in Kleingruppen durch den Ort und um zehn Uhr mehr oder weniger pünktlich aufs Zimmer oder die Hotelterrasse. Es gibt Gerüchte, dass wenigstens einige Schüler/innen auch zur vereinbarten Uhrzeit lammfromm in den ihnen zugeteilten Zimmern und Betten Nachtruhe hielten, während andere durch Musik, laute Gespräche und nerviges Poltern bei Gästen, Hotelangestellten und Lehrpersonen kurzzeitig in Ungnade fielen. Aber gegen halb zwölf wars dann irgendwann zumindestens ruhig, was nach der anstrengenden Fahrt auch bitter notwendig war.