An unserem letzten Tag fuhren wir morgens nach Dover um dort bei schönem Wetter Dover Castle zu besichtigen, eine sehr beeindruckende Festungsanlage, die auf ein angelsächsisches Fort zurückgeht. Nach der Schlacht von Hastings im Oktober 1066 beschloss Wilhelm der Eroberer die Reparaturen zu bezahlen, welche nötig waren nachdem die Normannen das Fort in Dover abgebrannt hatten. William nahm die Burg in Besitz, auf deren Gelände bereits eine ursprüngliche sächsische Kirche und die Ruine eines römischen Leuchtturms standen und ließ sie neu befestigen.
Dover Castle wurde dank seiner verteidigungstechnisch historischen Bedeutung als „Schlüssel zu England“ bezeichnet. Unter Heinrich II. nahm die Burg allmählich die heutige Form an, indem er die inneren und äußeren Höfe und den großen rechteckigen Bergfried bauen ließ.
Auf der Burg lebte und arbeitete der König sozusagen in seinem Schlafzimmer. Die abgebildete Decke wurde aus 3000 Eichhörnchenpelzen gefertigt. Die Betten waren so kurz, da die Menschen aus Angst vor bösen Geistern sitzend schliefen, da sie sich liegend verletzlicher fühlten.
Während der Napoleonischen Kriege, Ende des 18. Jahrhunderts, fanden massive Umbauten statt. Die äußeren Bollwerke ließ man umgestalten und vier Bastionen auf der Ostseite und eine auf der Westseite errichten.
Nachdem Dover Garnisonsstadt wurde, sind für zusätzliche Truppen unterirdische Kasernen für mehr als 2000 Mann gebaut worden und 1803 wurden die ersten Soldaten einquartiert. Als 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach, wurden die Tunnel zunächst in einen Luftschutzkeller und dann in ein millitärisches Kommandozentrum und ein Krankenhaus umgebaut.
Die Burg und die Tunnel sind heute im Besitz von English Heritage. Diese staatliche Organisation kümmert sich um die Erhaltung und Pflege archäologisch und historisch bedeutsamer Stätten in England. Dover Castle ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen von Kent. Man kann das komplette Gelände, die einzelnen Gebäude (eingeschlossen der sächsischen Kirche und des römischen Leuchtturmes) und die alte Verteidigungsanlage besichtigen und hat eine tolle Aussicht auf Dover und den Hafen.
Am frühen Nachmittag dann hatten wir Aufenthalt an unserer Unterkunft, den wir zum Packen, Aufräumen oder Ruhen nutzten. Danach gingen wir ein letztes Mal in Kleingruppen durch Canterbury und trafen uns zum Abendessen am Pizza Hut zum All You Can Eat, das extra und exklusiv für unsere Gruppe ausnahmsweise auch abends angeboten wurde. Alle 5-10 Minuten standen leckere Pizzen auf den einzelnen Tischen - traditionelle Salamipizzen, vegetarische Pizzen, aber auch spezielle englische Kreationen mit eigenwilligen Zutaten. So gesättigt ging es nach einem kurzen Stopp im Supermarkt zurück zur Unterkunft und alle fielen lieb und brav und vorbildlich um halb elf ins Bett und schliefen auf der Stelle ein und bis zum nächsten Morgen durch (Just kidding!), um am nächsten Morgen für die Heimreise fit zu sein.