Herr Dauber führte uns dann zur Schlossbergstraße 15, wo die Geschwister Isaac in der NS-Zeit ein Lebensmittelgeschäft führten. Sie hatten nur wenig Kundschaft, so Herr Dauber, da sich die Menschen aufgrund der Nazi-Erlasse nicht wagten, bei Juden zu kaufen. So soll der damalige Bürgermeister Druck von der Gestapo (Geheime Staatspolizei)-Stelle Saarbrücken bekommen haben, nachdem sein neunjähriger Sohn - entgegen seiner Anweisung – bei Isaacs Heringe kaufte (Es gab dort immer Bonbons). In der Reichspogromnacht wüteten sieben Angehörige der SA und SS in den Wohn- und Geschäftsräumen der Geschwister. Wo Rosina Isaac ums Leben gekommen ist, ist nicht eindeutig geklärt. Der damals offiziellen Version, sie sei bei einem Verkehrsunfall gestorben, widerspricht allerdings die Beobachtung einer Zeitzeugin, wonach Frau Isaac von Uniformierten abgeholt wurde.