Die Familie Joseph, in Blieskastel ansässig seit 1790, wohnte bis 1935 in der Zweibrücker Straße 15. Edgar Joseph war in der Zeit Viehhändler mit Stallungen in der Gerbergasse. Eine seiner Töchter, Alice Zimpelmann, lebte in Wiesbaden. Sie war mit einem Protestanten verheiratet, der als Beamter am Blieskasteler Amtsgericht und später in Wiesbaden bei der Deutschen Bank arbeitete. Er widersetzte sich dem Druck, in eine Scheidung einzuwilligen, und nahm alle beruflichen und gesellschaftlichen Benachteiligungen in Kauf. Frau Zimpelmann wurde nach dem Tod ihres „arischen“ Mannes direkt nach Auschwitz deportiert und dort am 05.11.1943 ermordet. Leider scheiterte der Versuch eines Freundes, des Weinhändlers Charles Barth, Beamte zu bestechen und ihr die Flucht in die Schweiz zu ermöglichen. In Auschwitz wurden außer A. Zimpelmann Blandina, Edgar, Martha, Fanny und Myrtil Joseph ermordet.